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1. Deutsche Geschichte - S. 222

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
222 Dar Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. deutschen Staaten und Sachsen folgten einige Jahre später, und so wurde ein großer Teil Deutschlands wirtschaftlich geeinigt. In der Neujahrsnacht 1833/34 hoben sich zwischen den meisten deutschen Ländern die Schlagbäume, um die langen Reihen der wartenden Frachtwagen zum ersten Male ohne Zoll hindurchlassen; sie schlossen sich nicht wieder, und Ämtsber Handel hatte freie Bahn. Die segensreichen Folgen des Zollverein-mächten sich bald geltend. Seitdem zwischen den einzelnen Staaten die Zollschranken gefallen waren, öffnete sich dem Gewerbe ein e i n h e i t l i ch e s Absatzgebiet, das vom Bodensee bis zur Memel reichte. Nach außen traten die Zollvereinsstaaten gemeinsam auf und konnten die heimische Industrie durch gemeinsame Maßregeln schützen und fördern. Zugleich aber hatte der Abschluß des Zollvereins eine politische Bedeutung. Der regere Verkehr brachte Süd- und Norddeutsche näher zusammen; zum ersten Male war ein großer Teil Deutschlands unter Preußens Führung geeinigt; so war der Zollverein der Vorläufer der nationalen Einigung Deutschlands. § 227. Das wirlschmchi> Swifti in In denselben Jahrzehnten begannen Deutschland der gewaltige Aufschwung des Gewerbes und des Verkehrs, der das neunzehnte Jahrhundert von allen früheren Jahrhunderten unterscheidet. Seit dem siebzehnten -Jahrhundert war Das F a örikwesen, der gewerbliche Großbetrieb, vielfach durch die Staatsregierungen begünstigt, allmählich dem Handwerk, dem Kleinbetrieb, zur Seite getreten; es ist erzählt worden, wie z. B. der Große Kurfürst und Friedrich der Große die Anlage von Fabriken auf jede Weise förderten. Seit dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts trat nun dadurch ein ge-erfind«^™, waltiger Fortschritt im gewerblichen Leben ein, daß man die Dampfkraft der menschlichen Arbeit dienstbar machen lernte. James Watt, ein Schotte, hat um 1770 die erste brauchbare Dampfmaschine gebaut^"I807, wurde zu New-Aork das erste Dampfschiff, 1814 von dem Engländer George Stephenson die erste Lokomotive erbaut. Die Engländer waren das erste Volk, das sich die neuen Erfindungen in großem Maßstabe zu nutze machte; so wuchs England, wie es bereits der erste Handels- und Kolonialstaat der Welt geworden war, nunmehr auch zum ersten Industriestaat heran. Deutschland folgte England langsam nach. 1825_ fuhren die ersten Dampfer auf dem Rhein; ljg5 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth dem Betrieb übergeben; der erste größere Schienenweg Volkswirtschaft und geistiges Leben in Deutschland. v

2. Für Seminare - S. 538

1912 - Breslau : Hirt
538 C. Grundzüge der Wirtschaftsgeographie, in den verschiedenen Ländern unterschiedlich dicht von Schienenwegen durchzogen. Sein festländisches Bahnnetz erscheint vor dem aller anderen Kontinente dadurch ausgezeichnet, daß es in allen Teilen zusammenhängt (selbst Trajekte über die Ostsee!). Die Hauptstrecken haben meist die Richtung von Nw nach So und von No nach Sw, von einer Küste des Kontinents zur anderen („Überlandbahnen"). Infolgedessen kreuzen viele der wichtigsten Linien im mittleren Europa, und so sind Berlin', Paris und Wien die bedeutendsten Eisenbahnknoten- punkte des Erdteils geworden. Die großen Durchgangslinien des Erdteils sind folgende: I. N o r d o st - S ü d w e st - D i a g o n a l e. 1 Nord-Ervrek l St. Petersburg—berlin (1637 km, 28 Std.). i. jcoro-U£prefl j Berlin—paris (1077 km, 17 Std..). o Süd-Ervrek ' Paris—madrid (1455 km, 26 Std.). ^ ^"o^xprey { Madrid—lissabon (455 km, 10 Std.). Ii. Nordwest-Süd ost-Diagouale. 3. Überlandbahn: London—calais—brindisi (2350 km, 45 Std.). 4. Orient-Expreß: Paris—konstantinopel (3100 km, 63 Std.). Iii. Nord-Süd-Linien. 5. Nord-Süd-Expreß: Berlin—(Brenner)—Neapel (1950 km, 41 Std.). 6. Rhein — St. Gotthard — Genua-Linie: Hoek van Holland —Genua (1400 km, 25 Std.). Da zwischen der längsten Überlandbahn (Nord- und Süd-Expreß) und der Sibirischen Bahn eine unmittelbare Gleisverbindung in Tscheljabinsk besteht, so hat Europa Anteil an dem längsten Schienenwege der Erde, der Jnterkontinen- talbahn (weil zwei Kontinente verbindend) Lissabon—paris—berlin—moskau— Tscheljabinsk—jrkutsk—wladiwostok (13 500 km, etwa 18 Tage). b) Amerika. Der volle Strom des Weltverkehrs, der Nordamerika quert, und das rastlose Vordringen der Jankees nach dem „fernen Westen" haben hier bis jetzt sieben Pazifik-Bahnen^ (Fig. 129) entstehen lassen. Ihre Länge beträgt je 5000 bis 6000 km, daher die Fahrzeit 4^ bis 5| Tage. Die älteste ist die Union-Pazifik-Bahn, die von New Jork über Chicago, den wichtigsten Bahn- knotenpnnkt Nordamerikas (vgl § 156), und die Salzseestadt nach San Francisco führt. Entsprechend kürzere Überlandbahnen durchziehen Mexiko und Mittel- amerika (Tehuantepec-, Panama-Bahn)^. Außer den Pazifik-Bahnen hat Nord- amerika wichtige Eisenbahnlinien, die von N nach S verlaufen. Auch in Südamerika strebt der Bahnbau, dem ostwestlich gerichteten Verkehr die Wege zu öffnen und die sehr unwegsamen Anden zu überwinden. Jedoch ist trotz der verhältnismäßig geringen Entfernung von Ozean zu Ozean erst eine Überlandbahn vollendet, die Transandinifche Bahn, die von Buenos Aires nach Valparaiso führt und die Anden in 3200 m Höhe (Tunnel) überschreitet. Das dichteste Bahnnetz in Südamerika hat Argentinien. Der Plan, New Aork und Buenos Aires durch einen uuuuterbrochenen Schienenweg zu verbinden, harrt noch seiner Verwirklichung. 1 Von Berlin strahlen 17 Eisenbahnlinien, darunter 11 Hauptlinien, nach allen Rich- tungen der Windrose aus. 2 Pazifik-Bahnen, weil sie vom Atlantischen dem Pazifischen Ozean zustreben. 3 Einige Überlandbahnen sind im Bau begriffen.

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 196

1896 - Leipzig : Voigtländer
196 Iii. Kulturzustnde. 98. Groe Erfindungen. Man hat mit gutem Recht das neunzehnte Jahrhundert das Zeitalter der Erfindungen genannt. Ihre Zahl lt sich kaum bersehen; der grte Teil ist von den Naturwissenschaften ausgegangen. Als allgemeiner hervortretende Erfindungen mgen hier nur angefhrt sein: die Gasbe-leuchtung und Gasheizung, das elektrische Licht, der Steindruck, der Stahl-stich, der Farbendruck, die Photographie, die Schnellpresse, die Nhmaschine. Von weitgreifendster, weltumgestaltender Bedeutung aber sind die Dampf-Maschine, die Dampfschiffahrt, die Eisenbahnen und der elek-tromagnetischetelegraph. 1. Die Dampfmaschine wurde 1769 von dem Englnder James Watt erfunden; ihre Erfindung fllt also bereits in die vorhergehende Geschichts-Periode. Doch ihre groartige Verbreitung und vielseitige Anwendung gehrt erst in die neueste Zeit. Eine vllige Umwandlung des Fabrikbetriebes und des Bergbaues wurde dadurch hervorgerufen; die Industrie in ihrer jetzigen Gestalt ist durch die Dampfmaschine erst geschaffen. In der Einfhrung der neuen Erfindung war England den brigen Lndern weit voraus. Whrend dort schon im Jahre 1810 etwa 5000 Dampfmaschinen arbeiteten, begann in Preußen erst 1830 die allmhlich zunehmende Verwendung der Dampfkraft. 2. Die Dampfschiffahrt ist eine Erfindung des Nordamerikaners Robert Fnlton, der 1807 zu Newyork das erste Dampfboot baute. Sie fand rasche Ausbreitung, zunchst in Nordamerika und England. In Deutschland ging 1817 ein Dampfboot von Berlin bis Hamburg; im folgenden Jahre begannen Dampfschiffe den Rhein zu befahren. der den atlantischen Ocean machte 1819 das erste Dampfschiff die Reise von Nordamerika nach England in 26 Tagen. Gefrdert wurde die Dampfschiffahrt auch durch die Anlage groartiger Kanle, so nament-lich des Suez-Kanals, der 1869 dem Verkehr bevgeben wurde, sowie des Nord-Ostsee-Kanals, 1895. 3. Das Eisenbahnwesen wurde begrndet durch den Englnder Georg Stephenson, der im Jahre 1812 die Lokomotive erfand. Unter seiner Leitung wurde die erste fr den allgemeinen Verkehr bestimmte Eisenbahn in England 1825 vollendet. In Deutschland wurde die erste Eisenbahn 1835 zwischen Nrnberg und Frth an-gelegt; 18371841 folgte die erste grere Linie Leipzig-Dresden (f. d. Farbendruckbild Vi); 1838 wurde die erste preuische Strecke Berlin-Potsdam befahren. 4. Der elektromagnetische Telegraph wurde im Jahre 1833 von Gau und Weber in Gttingen erfunden. Die Erfindung erhielt eine weitere

4. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 48

1912 - München : Oldenbourg
48 Afrika. Die Kolonie steht wie Togo mit Hamburg durch deutsche Dampferlinien in regelmäßiger Verbindung. Auch ist der Bau einer Eisenbahn von der Küste nach dem Tsadsee, die sog. Nordbahn, bereits in Angriff genommen. Ihre Npoumdt Yai/nc/e Gj/neo 10 15 Zo ^^\\\\\\\\\\\\\\\\v /rühere Grenze von Kamerun. ---Jetzye " » » erste Teilstrecke, Duala-Mauengnbaberge (160 km), die den Urwald durchschneidet und das Grasland erreicht, ist schon vollendet. Die Mitte der Kolonie soll die Linie Duala — Edea — Widimenge (am Njong) erschließen (360 km). Mit ihrem Bau ist ebenfalls schon begonnen. Die Vorbedingungen für eine bedeutende wirtschaftliche Entwicklung sind in Kamerun vorhanden: entspre-

5. Deutsche Sozialgeschichte - S. 239

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Weltverkehr und seine Folgen. 239 Vierzehnter Abschnitt. Die sozialen Gegensätze der Gegenwart. Das soziale Leben der Jetztzeit steht unter dem Zeichen des Verkehrs, und zwar eines Weltverkehrs (vgl. S. 201), der in ein bis zwei Menschenaltern einen völligen Umschwung aller Verhältnisse herbeigeführt hat. Oft wird er zu einseitig gepriesen. Tenn er hat nicht nur großartigen Nutzen, sondern auch ebensolchen Schaden gestiftet. Die frühere soziale Ordnung bot dem einzelnen verhältnismäßig große Sicherheit; diese ist ihm durch die Unsicherheit des Weltmarktes und durch den allgemeinen Wettbewerb bedenklich geschmälert. Unheimlich rasch werden jetzt Zeit und Raum zu überwinden getrachtet*) und durch Telegraph und Telephon mit Blitzesschnelle Nachrichten verbreitet. Wie fieberhaft das öffentliche Leben pulsiert und welche Macht die öffentliche Meinung in der Gesellschaft darstellt, beweist z. B. die Thatsache, daß von der deutschen Post jährlich über 900 Millionen Zeitungsnummern befördert werden. — Mit dem Zeitmaße des Verkehrs ändert sich das Lebenstempo der Gesellschaft im allgemeinen. Der Verkehr schafft auch andere Menschen. Hastig wogend und rastlos drängend erscheint daher das heutige Gesellschaftsleben. Sein Zeitmaß war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Langsamkeit ähnlich, mit der ein Wagen auf der Landstraße sich fortbewegt; in der zweiten Hälfte muß es mit der Geschwindigkeit des Eisenbahnzuges oder Fahrrads verglichen werden. Weil nun eine erstaunliche Raschheit in der Ent- *) Wetteifer in der Schnelligkeit bei gewissen Verrichtungen — nicht bloß beim fahren (auch auf dem Rade) und Reiten — bildet jetzt einen in allen Ständen eifrig gepflegten Sport. Weltverkehr und seine Folgen.

6. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 319

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
319 Am 7. April 1839 wurde die ganze Bahn eröffnet, und noch lange erzählte sich das Volk von den Abenteuern dieser ersten Fahrten. Auf einer Station war ein Leipziger Student mitsamt einem unbezahlten Glase Bier dem Kellner hohnlachend davongefahren; in dem gefürchteten Tunnel pflegten die Damen reiferen Alters eine Stecknadel zwischen die Lippen zu nehmen, um sich gegen die Liebkosungen ausschweifender Jünglinge zu sichern. Vorsichtige Ärzte wollten von der Tunnelfahrt, die fast eine Minute währte, überhaupt nichts hören; sie befürchteten, bei dem plötzlichen Luftwechsel müsse ältliche Leute der Schlag rühren, und allerdings waren die Wagen der dritten Klasse noch unbedeckt, die der zweiten ohne Fenster. Daß die Schienen und die Räder durch die ungeheure Reibung notwendig in Brand geraten müßten, war die allgemeine Ansicht; erst die vollendete Thatsache schlug alle Befürchtungen zu Boden. Der Erfolg übertraf die kühnsten Erwartungen. Erstaunlich wie diese erste große Eisenbahn auf den benachbarten Laudstraßeu Mitteldeutschlands sofort die Reiselust belebte; im Jahre 1828 beherbergten die Dresdener Gasthöfe 7000 Fremde, in den ersten drei Vierteljahren 1839 bereits 36 000. Schon in ihrem ersten Jahre beförderte die Bahn 412 000 Personen und 3,85 Mill. Meilen-Eentner. Im zweiten Jahre sank der Personenverkehr um ein geringes, weil sich die erste Neugierde etwas gelegt hatte; der Güterverkehr aber stieg mit einer ganz ungeahnten Schnelligkeit. Anfangs waren viele Frachtfuhrleute noch gemächlich auf der Landstraße neben dem Dampfwageu hingefahren, weil die Spediteure die Kosten des Umladens scheuten. Erst seit die Bahn Anschlüsse erhielt und die Anfuhr zu den Bahnhöfen erleichterte, riß sie auch den Güterverkehr an sich, und nach einer Reihe von Jahren ergab sich, daß sie von den Gütern mehr einnahm als von den Personen. Dies widersprach allen Vorhersaguugen; hatte doch selbst der berühmte Arago versichert, eine Eisenbahn könne viel» leicht Personen, doch unmöglich große Gütermassen befördern. Leider erlebte List au diesem Triumphe seiner Jdeeen wenig Freude. Es giebt einsame Genies, die wohl durch schöpferische Gedanken ihre Nation erwecken und erheben können, aber nicht fähig sind, mit ihrer vollsastigen ursprünglichen Kraft in dem alltäglichen kleinen Getriebe des öffentlichen Lebens mitteninne zu wirken. Ihnen fällt meist ein tragisches Los. Wie einst seinen Genossen in der württembergischen Kammer, so wurde List

7. Kursus 1 = Untere Stufe - S. uncounted

1902 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Ibersicht des Inhalts I. Kursus. Allgemeines über die Gestalt der Erde, Verbindung von Land und Wasser auf ihrer Oberfläche und kurze Übersicht über die fünf Erdteile in physischer und politischer Beziehung. Grster Abschnitt. Seite. Gestalt der Erde. Kontinente, Meere, Meerbusen, Inseln, Halbinseln, Gebirge und Flüsse. Übersicht der fünf Erdteile.................... 1 Zweiter Abschnitt. Das Gradnetz und die Zonen. Europa mit besonderer Berücksichtigung Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz, Staaten und Hauptstädte der außereuropäischen Erdteile...........................27

8. Europa und die außereuropäischen Erdteile - S. 42

1900 - München : Oldenbourg
42 Amerika, Getreide-, Holz- und Fleischmarkt der Welt; c) am Mississippi: St. Louis (ßent luis), erste Stadt im ganzen Mississippi-Gebiet und Dnrchschuittspunkt aller größeren Eisenbahnlinien, 450 T.e,; New-Orleans (nju orlins), Haupthandelsplatz des Südens und erster Baumwollmarkt der neuen Welt; ä) am Stillen Ozean: San Francisco, Hauptstadt Kaliforniens, wichtigster Hafen- ort und bedeutendster Handelsplatz an der ganzen Westküste Amerikas, 300 T. E. In Bezug auf Getreide, Baumwolle und Tabak erzengt die Union unter allen Ländern der Erde die größten Fig. 10. Die Kabellinien zwischen Europa und Amerika. Mengen, ebenso in Bezug auf Gold, Silber, Kupfer. Quecksilber und Petroleum, Hinsichtlich der Steinkohlen- und Roheisengewinnung steht sie an zweiter Stelle. — Reich entwickelt sind auch die Verkehrsmittel. Die Länge der Eisenbahnen übertrifft bereits die der europäischen. Die bedeutendsten derselben sind die sog. Pacisic-Eisenbahnen, welche vom Atlantischen zum Stillen oder Pacifischen Ozean gehen,

9. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 181

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 181 — schwung der Eisenbahnen Bereits 1828 hatte man in Preußen an einen Schienenweg in den westlichen Provinzen gedacht. Im nämlichen Jahre eröffnete ©erster die mit Pferden betriebene, für Salzfuhren dienende Linie von Budweis nach Linz. König Ludwig I. von Bayern, der auch den Wasserstraßen (Ludwigskanal) die größte Aufmerksamkeit schenkte, griff den im übrigen Deutschland noch lange nicht klar erfaßten Gedanken wieder auf. Mit herzlicher Anerkennung begrüßte er „Deutschlands erste Eisenbahn mit Dampf-wagen", trotz eines lächerlichen Einspruchs des bayrischen Ober-Medizinal-kollegiums, das behauptete, der Dampfbetrieb werde schwere Gehirnerkrankungen der Reisenden und selbst der Zuschauer im Gefolge haben. Am 7. Dezember 1835 durchlief der erste Bahnzug unter Kanonendonner die mit einem Kapital von 175 000 Gulden s. W. erbaute, fast 8 Kilometer lange Strecke Nürnberg-Fürth in einer Viertelstunde. Die neue Zeit im Weltverkehr war damit auch für Deutschland angebrochen2. Den größten Einfluß auf die erste Ausgestaltung des deutschen Eisenbahnnetzes hat Friedrich List gehabt. Seine Schriften gewannen in Leipzig eine kleine Schar unternehmungslustiger Männer, die 1837 im April so weit gelangte, die erste Teilstrecke der Linie Leipzig-Dresben zu eröffnen. Zwei Jahre später würde die ganze Bahn befahren; für sie war bei Oberau auch der erste, viel bewunderte Tunnel Deutschlands gebohrt worden. Schon in den ersten Monaten beförderte sie 400 000 Personen und 3 bis 4 Millionen Meilenzentner. In Preußen wibersetzte sich aber vornehmlich der auf seine Neuordnung des Reisendenverkehrs stolze Generalpostmeister Nagler dem Eindringen der „Eisenbahnseuche". Erst nach langen Verhandlungen entstand am 3. November 1838 das mustergültige preußische Eisenbahngesetz, nachdem wenige Monate zuvor die Strecke Düsseldors-Erkrath und Berlin-Potsdam eröffnet war. 3. Der Telegraph. Im Verlauf der Kriege mit Frankreich war man in Deutschland auf die 1795 von den Gebrüdern Ehappe hergestellten optischen Telegraphen [b. H. Fernschreibers aufmerksam geworden; Preußen vornehmlich bildete diese Einrichtung nach 1815 aus. Hatte noch der Befehl Napoleons, Andreas Hofer zu erschießen, von Paris nach Mailand volle 24 Stunden gebraucht, so bedurfte jetzt, 1830, eine Anfrage von Berlin nach Eoblenz kaum zwei Stunden Zeit, eine Depesche von Berlin nach Petersburg, unter strecken-weiser Übermittelung durch Kuriere, nur fünfzig Stunden. Dem allgemeinen Verkehr aber biente biefe schnelle Nachrichtenvermittelung, welche übrigens zum guten Teile vom Wetter abhängig blieb, keineswegs. Sömmering in München hatte bereits 1809 die Möglichkeit erwiesen, den elektrischen Strom für Zeichengebung auf weitere Entfernung zu benutzen. Obgleich sich König Ludwig I. für die Entbeckung interessierte, blieben die 1 Im Jahre 1807 befuhr bereits der Amerikaner Fulton mit dem ersten Dampfschiffe den Hudson, und 1825 erschien das erste Dampfschiff auf dem Rhein (1847 erste Dampferfahrt Bremen-Neuyork). — 1814 baute der Engländer Stephen son die erste Lokomotive, und 1825 lief die erste Eisenbahn jenseits des Kanals zwischen Stockton und Darlington. 2 Im Jahre 1910 betrug die Länge der deutschen Eisenbahnlinien 58 000 km (1840: 470 km, 1850: 4000 km).

10. Die Neuzeit - S. 277

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 37. Kap. Europa von 1830—1848. 277 die gröfsten räumlichen Schranken hinweg möglich und ein Verkehrssystem entwickelt, das die ganze Erde umspannt. 1849—50 ward selbst das Meer bezwungen und in seiner Kabel 1849. Tiefe ein Telegraphenkabel von Dover nach Calais gelegt, dem bald andere in ändern Meeren (1865 von England nach Amerika) folgten, ebenso wie man Bahnen über Gebirge führte (1867 Brennerbahn) und Landengen durch- b®^®njge7 stach (1869 Suezkanal; 1893 Kanal von Korinth). „Vieles Su®gg9anal Gewaltige lebt,“ singt der Chor in der Antigone des Sophokles, „doch nichts ist gewaltiger als der Mensch!“ Siebenunddreifsigstes Kapitel. Europa von 1830—1848. a. Zeit der sog. Restauration in Frankreich, 1815 bis 1830. Julirevolution. In Frankreich regierte Lud wig Xviii. (S. 265) von 1814 (bezw. 1815) bis^l824. Er war, durch die isu-isk. Schicksale seines Hauses belehrt, mafsvollen Grundsätzen zugethan •, aber er und sein Minister Richelieu hatten Mühe, sich der Zumutungen der eigenen bis zum Übermafs reaktionären Anhänger zu erwehren. Die Kammer, die 1815 nach Napoleons Sturz gewählt wurde, war so royalistisch, dafs der König sie in seiner Freude die „unfindbare Kammer“ (la chambre introuvable) nannte: aber bald fiel La chambre .. 7 introuvable sie ihm durch ihren feudalen Übereifer so lästig, dafs 1815* er sie auflöste. Als Häupter der Rückschrittspartei galten des kinderlosen Königs Bruder Karl (früher Graf von Artois, S. 208) und dessen ältester Sohn, der Herzog von Angouleme („Partei des Pavillon Marsan“). Dafs der zweite Sohn Karls, der Herzog von Berry, 1820 von einem Be/ry ermor* t» ti i , J 7 det 1820. Radikalen ermordet wurde, verschaffte den „Ultras“ völlig die Oberhand und führte 1823 zur Einmischung in Spanien. Nach Ludwigs Hinscheiden bestieg sein Bruder als Karl X. (1824—1830) den Thron. Er, das Urbild derjenigen Emigranten, „die nichts gelernt und nichts vergessen hatten“, setzte es sofort durch, dafs die Emigranten für den Verlust ihrer Güter mit 30 Millionen Franken jährlicher Rente ent-
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